Type something to search...
Von Bauchgefühl zu Business Steering: Warum KPI-Definition Chefsache ist

Von Bauchgefühl zu Business Steering: Warum KPI-Definition Chefsache ist

Wenn jede Abteilung ihre eigene Wahrheit lebt

In der einen Excel steht 8,7 %. In der anderen 9,2 %. Und auf dem Dashboard 7,8 %. Drei Werte – alle angeblich die Ausschussquote des letzten Monats. Willkommen in der Welt der KPIs ohne Kompass.

Der Grund für solche Abweichungen liegt selten in der Technik, sondern in der fehlenden Steuerung durch die Führung. KPIs entstehen oft als Nebenprodukt – definiert von Fachabteilungen, berechnet mit eigenen Formeln, und optimiert auf lokale Ziele.

Das Ergebnis: Viele Zahlen, aber wenig Steuerung.

Warum KPI-Definition Chefsache ist

KPIs sind keine Reporting-Dekoration, sondern das Nervensystem der Unternehmenssteuerung. Und so wie man das Nervensystem nicht an einen Praktikanten delegiert, sollte auch die Definition der Kernkennzahlen nicht nur Sache der IT oder des Controllings sein.

Wer steuern will, muss entscheiden:

  • Was ist unser Ziel?
  • Woran messen wir Fortschritt?
  • Welche Abweichung ist relevant?
  • Und wer ist dafür verantwortlich?

Diese Fragen kann – und muss – die Geschäftsführung beantworten.

Drei Gründe, warum Führung rein muss

1. KPIs sind strategisch, nicht operativ

Klar, die Ausschussquote interessiert auch den Schichtleiter. Aber ob sie als Euro-Wert, als Prozentanteil oder je Los gerechnet wird, hat strategische Auswirkungen. Nur das Top-Management kann diese Perspektive liefern.

2. KPIs brauchen Konfliktfähigkeit

Gute KPIs machen Unterschiede sichtbar – und schaffen Reibung. Wer wirklich steuern will, braucht den Mut, auch unangenehme Wahrheiten zu benennen. Diese Haltung muss von oben vorgelebt werden.

3. KPIs sind Sprache

Wenn jede Abteilung ihre KPIs selbst definiert, redet niemand mehr dieselbe Sprache. Führung sorgt für Übersetzung, Vereinheitlichung und Verbindlichkeit.

Fazit: Wer steuern will, muss definieren

Ein gutes KPI-System ist kein Zahlenfriedhof, sondern ein strategisches Führungsinstrument. Es zeigt, was zählt. Und was nicht.

Die gute Nachricht: Man braucht dafür kein neues Tool. Aber den Willen, sich mit den richtigen Fragen auseinanderzusetzen.

KPI-Definition ist keine Aufgabe für später – sie ist Chefsache. Heute.

Related Posts

Vom Stillstand zur Entscheidung: Dein BI-Dashboard in 45 Minuten

Vom Stillstand zur Entscheidung: Dein BI-Dashboard in 45 Minuten

BI-Projekte stagnieren oft, weil Entscheidungen vertagt werden. In 45 Minuten kannst du mit Power BI, Tableau oder Qlik Sense ein Dashboard erstellen, das den Mehrwert sofort sichtbar macht.

Weiterlesen
Von Excel zu Echtzeit – BI-Architektur für skalierbare Produktionsprozesse

Von Excel zu Echtzeit – BI-Architektur für skalierbare Produktionsprozesse

Produktionsbetriebe hängen oft in veralteten Excel-Welten fest – bis etwas schiefgeht. Moderne BI-Architekturen ermöglichen skalierbare, agile Steuerung in Echtzeit. Wir zeigen, wie der Umstieg geling

Weiterlesen
Die unterschätzte Herausforderung in Fertigungsprozessen

Die unterschätzte Herausforderung in Fertigungsprozessen

Fertigungsprozesse sind nicht nur technisch anspruchsvoll – oft lauert das wahre Problem in der schleichenden, alltäglichen Komplexität. Dieser Artikel zeigt,wie BI helfen kann, wieder klar zu sehen.

Weiterlesen
Groß denken, klein starten: Warum wir manchmal doch von Quick Wins reden müssen

Groß denken, klein starten: Warum wir manchmal doch von Quick Wins reden müssen

Schnell greifbare Mehrwerte schaffen, ohne monatelange Konzeptphasen? Warum kleine, pragmatische Projekte der beste Weg sind, um datengetriebene Transformation zu starten.

Weiterlesen
Aus gegebenem Anlass: Produktionshelden und ihre ungenutzten Chancen

Aus gegebenem Anlass: Produktionshelden und ihre ungenutzten Chancen

Zwei Szenen aus dem Mittelstand zeigen: Daten werden zu selten genutzt, obwohl sie längst verfügbar wären. Dabei ließe sich mit BI und KI viel verbessern – ohne Haurucktransformation.

Weiterlesen
Zentrale KPIs, zentrales Nervensystem: BI-Strukturen, die Geschäftsführung wirklich nutzen kann

Zentrale KPIs, zentrales Nervensystem: BI-Strukturen, die Geschäftsführung wirklich nutzen kann

BI-Systeme haben oft alles – außer Nutzer:innen aus dem Management. Warum das so ist, und wie man es besser macht: mit klaren KPIs, relevanten Reports und BI als strategischem Steuerungstool.

Weiterlesen
Respekt, wer’s selber macht! – Wie funktioniert der BI-Eigenbau?

Respekt, wer’s selber macht! – Wie funktioniert der BI-Eigenbau?

Was wäre, wenn Ihr Unternehmen seine Daten in die eigenen Hände nehmen könnte – schneller, flexibler und selbstbestimmt? Unser Artikel zeigt, wie das konkret aussieht.

Weiterlesen
Von Blindflug zur Steuerung: Transparenz in der Nachbearbeitung schaffen

Von Blindflug zur Steuerung: Transparenz in der Nachbearbeitung schaffen

Nachbearbeitung ist teuer, oft intransparent – und dabei voller Potenzial. Dieser Artikel zeigt, wie Unternehmen Licht ins Dunkel bringen und die Nacharbeit vom Kostentreiber zum Steuerungshebel mache

Weiterlesen