
Zentrale KPIs, zentrales Nervensystem: BI-Strukturen, die Geschäftsführung wirklich nutzen kann
- Julian Koller
- Business Intelligence , Datenstrategie
- 12.06.2025
Die Chefetage hat keine Zeit für Daten – oder?
Die meisten BI-Projekte starten mit großen Ambitionen: Transparenz schaffen, Entscheidungen verbessern, das Unternehmen datengetrieben führen. Klingt gut. Die Realität? Führungskräfte bleiben beim Bauchgefühl – und das BI-Tool bleibt eine Schaltzentrale für Controller:innen, aber nicht für Entscheider:innen.
Woran liegt das?
Spoiler: Es liegt nicht an der Technik. Sondern an der Relevanz, der Sprache und dem Mut zur Priorisierung. Denn das Management braucht kein Dashboard mit 132 KPIs – sondern fünf, die wehtun, wenn sie nicht stimmen.
BI als Nervensystem: Weniger Daten, mehr Wirkung
Statt Datenfriedhof braucht es ein zentrales Nervensystem. Eines, das
- signalisiert, wenn etwas falsch läuft,
- Entscheidungen vorbereitet,
- Verantwortung sichtbar macht – ohne Interpretationsspielraum.
Erfolgreiche BI für Führungskräfte funktioniert wie ein Cockpit: wenige Anzeigen, aber dafür die richtigen. Nicht jede Vibration zählt – aber jede Abweichung vom Kurs.
Die drei Hebel für BI, die steuert (nicht langweilt)
1. KPIs, die ins Schwarze treffen
Wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig. Führung braucht Fokus-KPIs, die auf Unternehmensziele einzahlen. Nicht „Durchsatz je Stunde“, sondern „Wertschöpfung pro Schicht“ – konkret, greifbar, steuerbar.
2. Rollenbasierte Reports
C-Level will nicht dieselben Infos wie die Werksleitung. Erfolgreiche BI trennt Zielgruppen und bietet maßgeschneiderte Reports, die Entscheidungsoptionen liefern – kein Zahlen-Bingo.
3. Klarer Ownership – und Rückfragenkompetenz
Jeder KPI braucht einen Owner – und jemanden, der im Zweifelsfall erklären kann, was er bedeutet, wie er berechnet wird und wie man ihn beeinflusst. KPI-Governance ist kein Luxus, sondern Pflicht, wenn BI Wirkung entfalten soll.
Fazit: BI für die Geschäftsführung ist keine Visualisierung, sondern eine Haltung
Wer BI als reines Tool versteht, vergibt das Potenzial. Es geht nicht um Dashboards, sondern um Steuerbarkeit. Um Geschwindigkeit. Um Klarheit. Und um ein zentrales Nervensystem, das nicht nur Daten zeigt – sondern Entscheidungen ermöglicht.
Und ja: Das beginnt bei den KPIs. Und endet erst, wenn jede Entscheidung datenbasiert besser wird.