
Wer kennt wen? Warum Datenflüsse ein Organigramm brauchen
- Julian Koller
- Datenstrategie , IT Architektur
- 24.07.2025
Das Unsichtbare sichtbar machen
„Woher kommen eigentlich diese Zahlen?“ – eine harmlose Frage, die in vielen Unternehmen zur Schnitzeljagd wird. Zwischen ERP, MES, CRM, Shopfloor-Systemen, Excel-Exports und BI-Tools ist der Datenfluss oft ein Blackbox-Bingo.
Und genau deshalb braucht es ein Organigramm für Datenflüsse.
Datenlandkarte ≠ IT-Plan
Was viele verwechseln: Eine technische Netzwerkübersicht ist keine Datenlandkarte. Denn es geht nicht nur um Server oder Datenbanken, sondern um Inhalte, Prozesse, Schnittstellen und Verantwortung.
Fragen, die geklärt gehören:
- Welche Systeme liefern welche Daten?
- Wie fließen sie wohin?
- Wer ist verantwortlich für welche Datenquelle?
- Wo sind Redundanzen, Medienbrüche, Risiken?
Die Lösung: Ein gemeinsames Bild
Eine visuelle Datenlandkarte bringt Klarheit:
- Systeme als Knotenpunkte, Datenflüsse als Linien
- Ampellogik für Qualität & Aktualität
- Rollenmodell: Wer verantwortet was?
So entsteht ein Bild, das jede:r im Unternehmen versteht – auch ohne IT-Hintergrund.
Warum das so wichtig ist:
- Transparenz: Keine Datenquelle ohne Herkunft.
- Verlässlichkeit: Weniger widersprüchliche KPIs, mehr Vertrauen in Berichte.
- Sicherheit: Klare Zuständigkeiten erleichtern Governance und Datenschutz.
- Effizienz: Projekte starten schneller, wenn klar ist, woher die Daten kommen.
Und ja: Es ist ein Kulturthema
Denn wer Datenflüsse sichtbar macht, deckt auch Schwächen auf: Doppelpflege, Datenschatten, unbekannte Schnittstellen. Das kann unangenehm sein – ist aber die Grundlage jeder erfolgreichen Datenstrategie.
Fazit: Wer wissen will, wie sein Unternehmen funktioniert, muss seine Daten kennen
Ein Organigramm zeigt Hierarchien. Eine Datenlandkarte zeigt Realität. Wer beides hat, kann führen und steuern – nicht nur berichten. Und das ist der Unterschied zwischen digitaler Ambition und echter Umsetzung.