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Von Excel zum Data Warehouse
- Ben Diez
- Data Architecture
- 30.09.2024
Mit Tabellenkalkulationen wie Microsoft Excel oder Google Spreadsheets sind die meisten Unternehmen vertraut – perfekt geeignet, um Daten zu organisieren, Berichte zu erstellen oder einen langen Freitagabend mit Karl Klammer und einer endlosen Flut Formeln zu verbringen.
Doch wenn ein Unternehmen anfängt zu wachsen und die Datenmengen unübersichtlich werden, verwandelt sich die einst so vertraute Tabelle schnell in einen Stolperstein, der mit jedem zusätzlichen Datenpunkt droht, zum unüberwindbaren Hindernis zu werden.
Vorab ist wichtig zu betonen, dass die Informationen, die Sie in diesen Tabellen speichern, strukturierte Daten sind – also Daten, die Zeilen und Spalten organisiert werden. Daten, die sich schon in Excel nicht abbilden lassen, werden schwer in ein Data Warehouse zu integrieren sein.
In diesem Artikel erfahren Sie, wann es höchste Zeit ist, sich von der Datenhaltung in Excel zu verabschieden und den Sprung in die faszinierende Welt des Data Warehousings zu wagen – denn es gibt schließlich nur so viele freitagnächtliche Excel-Sitzungen, die man ertragen kann.
1. Ausgangslage: Excel und Co. als Standardwerkzeug für Ihre Daten
Viele Unternehmen beginnen mit der Nutzung von Tabellenkalkulationen, um Verkäufe, Bestände, Kundendaten und andere wichtige Informationen zu verfolgen. Für kleine Datenmengen oder einzelne Aufgaben sind Tabellenkalkulationen kostengünstig, flexibel und einfach zu verwenden. Sie eignen sich hervorragend für grundlegende Aufgaben wie:
- Monatliche Verkaufszahlen berechnen
- Einfache Berichte erstellen
- Kontaktlisten oder Produktbestände verwalten
Mit dem Wachstum eines Unternehmens und seiner Daten stoßen Tabellenkalkulationen jedoch an ihre Grenzen.
2. Die Standardtools am Ende ihrer Möglichkeiten: Was nun?
Tabellenkalkulationen haben ihre Glanzzeit – doch irgendwann werden sie vom nützlichen Tool zum Hindernis. Folgende Symptome sind untrügliche Zeichen dafür, dass der Zenit von Ihren Anwendungen zur Datenorganisation überschritten ist:
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Datenvolumen als Bremsklotz
Sobald Excel bei größeren Datenmengen in die Knie geht (und den Rechner im Idealfall gleich mitnimmt), ist klar, dass die Kapazitäten ausgereizt sind. Wer Dateien aufsplitten muss, um überhaupt noch damit arbeiten zu können, hat längst die Schwelle zur Unzumutbarkeit überschritten. -
Mehrere Datenquellen
Der Versuch, Verkaufszahlen, Marketingdaten und Kundeninformationen aus verschiedenen Systemen in einer einzigen Tabelle zu vereinen, endet oft in einem undurchdringlichen Datenchaos. Ein Albtraum für alle, die den Überblick behalten müssen. -
Manuelle Datenpflege
Tag für Tag werden Stunden damit verbracht, Zahlen manuell zu aktualisieren. Ein aufwändiger Prozess, der nicht nur Zeit frisst, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern drastisch erhöht. -
Inkonsistente Berichterstattung
Unterschiedliche Abteilungen, verschiedene Versionen, widersprüchliche Zahlen – Tabellenkalkulationen schaffen es mühelos, aus einem einfachen Bericht ein Verwirrspiel zu machen. So wird eine auf den ersten Blick klare Datenbasis zur Quelle endloser Diskussionen. -
Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit
Mehr schlaflose Nächte als eine Spinne, die unter Ihrem Bett verschwindet, verursacht eigentlich nur der Gedanke, wie mehrere Kollegen versuchen, gleichzeitig am selben File zu arbeiten, während Dateien überschrieben und Versionen durcheinandergeworfen werden. -
Eingeschränkte Datenanalyse
Ironischerweise wird der Traum von fortgeschrittenen Analysen mehr und mehr zur Illusion, je stärker die Datenmengen anwachsen, denn komplexe Berichte und maschinelles Lernen bleiben in Exceltabellen bestenfalls eine schöne Theorie.
3. Warum ein Data Warehouse der nächste logische Schritt ist
Wenn Tabellenkalkulationen kapitulieren, ist es an der Zeit, über ein Data Warehouse nachzudenken. Denn während Excel unter der Last Ihrer Daten ächzt, bietet ein DWH die Power, um auch große Datenberge mühelos zu bewältigen.
Ein Data Warehouse (DWH) ist eine zentrale, strukturierte Datenbank, in der große Mengen an Daten aus verschiedenen Quellen gesammelt und für Analysezwecke aufbereitet werden. Es ermöglicht Unternehmen, historische Daten effizient zu speichern und durch Berichte oder Analysen Einblicke zu gewinnen.
Hier ein kurzer Blick auf die Vorteile:
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Zentrale Datenverwaltung
Schluss mit dem Jonglieren von unzähligen Dateien oder dem mühsamen Zusammensuchen von Daten aus verschiedenen Systemen. Ein Data Warehouse bringt alles an einem Ort unter. Ihre Daten liegen sauber und zentralisiert bereit. -
Automatisierung von Datenprozessen
Vergessen Sie das nervenaufreibende manuelle Copy & Paste von A nach B. Mit einem Data Warehouse laufen Ihre Datenprozesse automatisiert ab. Der ETL-Prozess – Datenextraktion, Transformation und Laden – übernimmt diese lebensverkürzende Arbeit für Sie. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch die unvermeidlichen menschlichen Fehler, die sich so gerne einschleichen. -
Echtzeit-Zugriff auf Daten
Während Tabellenkalkulationen durch das händische Updaten oft auf veralteten Daten basieren, bietet ein DWH stets aktuelle Daten. Für alle, die schnelle Entscheidungen in dynamischen Branchen wie E-Commerce oder Logistik treffen müssen, ist das ein echter Gamechanger. -
Skalierbarkeit und Leistung
Ein Data Warehouse ist gebaut, um das zu tun, woran Excel kläglich scheitert: große Datenmengen zu verarbeiten. Millionen von Zeilen? Kein Problem. Komplexe Abfragen? Easy. Das System bleibt stabil, während Excel längst die weiße Flagge schwenken würde. Ideal für Unternehmen, deren Datenvolumen unaufhörlich wächst. -
Erweiterte Analysen und Berichte
Mit einem Data Warehouse eröffnen sich völlig neue Analysewelten. Business-Intelligence-Tools wie Power BI, Tableau oder Qlik Sense machen es möglich, detaillierte Berichte zu erstellen, die auch optisch einiges hermachen. Hier zeigt sich: Wer seine Daten im Griff hat, spielt in einer anderen Liga.
4. Die Vorteile des Umstiegs auf ein Data Warehouse
Sobald Ihr Unternehmen auf ein Data Warehouse umsteigt, beginnt eine neue Ära der Datenverarbeitung. Die Vorteile sind nicht nur beeindruckend, sondern auch unerlässlich für eine effiziente und präzise Arbeitsweise:
- Konsistenz: Mit einem zentralen System verwenden alle Mitarbeiter dieselben Daten. Widersprüche in Berichten gehören der Vergangenheit an und alle arbeiten mit derselben Wahrheit.
- Effizienz: Schluss mit endloser Datenaufbereitung! Ihr Team kann sich endlich auf das Wesentliche konzentrieren: Erkenntnisse gewinnen und Strategien entwickeln, anstatt Zeit mit dem Bereinigen und Eingeben von Daten zu vergeuden.
- Genauigkeit: Durch die Automatisierung der Datenpipelines minimieren Sie menschliche Fehler, die oft durch manuelle Eingaben und unterschiedliche Tabellenversionen entstehen.
- Bessere Entscheidungsfindung: • Bessere Entscheidungsfindung: Der Zugriff auf aktuelle und integrierte Daten ermöglicht es Ihnen, schneller und fundierter Entscheidungen zu treffen. In einer Welt, in der Zeit Geld ist, wird jede Minute gezählt.
5. So gelingt der Umstieg von Tabellenkalkulationen auf ein Data Warehouse
Der Übergang zu einem Data Warehouse muss keineswegs ein überwältigendes Unterfangen sein – auch wenn diese Anleitung zum einfacheren Verständnis stark vereinfacht ist und die notwendige fachliche Expertise für die Umsetzung unerlässlich bleibt:
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Schritt 1: Ihre Datenanforderungen bewerten
Überlegen Sie, aus welchen Quellen Sie Daten integrieren möchten und welche Berichte oder Analysen Sie mit dem Data Warehouse erstellen wollen. Ein klarer Plan ist die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung. -
Schritt 2: Ein Cloud-basiertes Data Warehouse auswählen
Cloud-basierte Lösungen von Anbietern wie Google BigQuery, Amazon Redshift oder Azure Synapse sind hervorragende Optionen. Diese bieten nicht nur die nötige Skalierbarkeit und Flexibilität, sondern auch die Vorteile der einfachen Wartung, kosteneffizienten Nutzung und der Möglichkeit, jederzeit und von überall auf Ihre Daten zuzugreifen – im Gegensatz zu on-premise Lösungen, die oft mit hohen Investitionskosten und längeren Implementierungszeiten verbunden sind. -
Schritt 3: ETL-Prozesse einrichten
Arbeiten Sie eng mit Ihrem technischen Team oder einem erfahrenen Berater zusammen, um ihre ETL-Pipelines zu entwickeln. Diese automatisieren den Datenfluss in Ihr Warehouse. Hier ist Fachwissen gefragt, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft. -
Schritt 4: BI-Tools integrieren
Sobald Ihre Daten im DWH sind, können Sie sie mit BI-Tools verknüpfen, um visuelle Dashboards und Berichte zu erstellen. Ihr Team erhält so einfachen Zugriff auf wertvolle Erkenntnisse. -
Schritt 5: Ihr Team schulen
Achten Sie darauf, dass Ihr Team versteht, wie es auf das Data Warehouse zugreifen und es für seine Berichterfordernisse nutzen kann. Der Wechsel von Tabellenkalkulationen zu einem effizienteren, automatisierten System erfordert Schulungen, aber die damit verbundenen Vorteile sind unbestreitbar.
6. Fazit: Den nächsten Schritt für künftiges Wachstum machen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Abschied von Tabellenkalkulationen unumgänglich ist, wenn Ihr Unternehmen mit riesigen Datenmengen, einer wachsenden Anzahl von Datenquellen oder dem frustrierenden Drama langsamer, manueller Aktualisierungen kämpft. Der Wechsel zu einem Data Warehouse ermöglicht nicht nur die Zentralisierung und Automatisierung Ihrer Datenprozesse, sondern verwandelt Ihr Unternehmen auch in eine datengetriebene Entscheidungsmaschine – schneller und effizienter denn je.
Kreuzerl-Test “Excel vs Data Warehouse”
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