
Messbar besser: Warum Prozessdaten das Rückgrat moderner Nacharbeit sind
- Andreas Klostermann
- Fertigung
- 13.06.2025
Von der Fehlerbehebung zur Fehlervermeidung
In vielen Unternehmen ist Nacharbeit wie das Aufräumen nach einer Party: notwendig, aber nie ganz geplant. Dabei ist Nacharbeit oft kein Zufall, sondern die Folge unklarer Prozessdaten – oder der Tatsache, dass diese niemand liest.
Wer gezielt nacharbeiten will, muss vorher wissen, was im Prozess passiert ist. Und zwar messbar, nachvollziehbar, automatisiert.
Prozessdaten als Rückgrat
Prozessdaten sind das Gedächtnis der Produktion. Sie liefern:
- Soll-Ist-Vergleiche
- Abweichungen von Parametern
- Korrelierte Auffälligkeiten
- Eine objektive Basis für Rückmeldungen und Optimierung
Mit den richtigen Sensoren, der passenden Datenhaltung und einer sauberen Auswertung entsteht ein echtes Rückgrat – das nicht nur trägt, sondern steuert.
Was es braucht
1. Verlässliche Erfassung
Temperaturen, Druck, Drehzahlen, Vibrationen – je nach Prozess andere Daten, aber immer: verlässlich, zeitgenau, manipulationssicher. OPC UA, MQTT oder Edge Devices – je nach Anlage und Reifegrad.
2. Kontextualisierung
Daten ohne Kontext sind nur Zahlen. Durch Verknüpfung mit Auftragsdaten, Schichtzeiten oder Materialchargen wird klar, welcher Prozess genau betroffen war.
3. Analyse und Visualisierung
Power BI, Grafana oder spezialisierte Tools – Hauptsache, die Daten werden sichtbar und diskutierbar. Nicht nur für die IT, sondern fürs Werk.
Fazit: Wer Nacharbeit wirklich reduzieren will, braucht Prozessdaten
Und zwar nicht als PDF-Report nach einem Monat, sondern live, im Kontext, im Gespräch. Dann wird aus Nacharbeit kein Kostentreiber, sondern ein Frühwarnsystem. Und aus Erfahrung wird Verbesserung – messbar, nachvollziehbar, nachhaltig.