
Warum eine Use Case Priorisierung ein Game Changer ist
- Andreas Klostermann
- Digitalisierung
- 24.03.2025
Es gibt Momente im Leben, in denen man das Gefühl hat, vor einer unüberwindbaren Wand zu stehen. Vielleicht nicht physisch, aber in der Business-Welt gibt es eine solche Wand und sie trägt den Namen „Datenstrategie“. Wir befinden uns auf der Zielgeraden der Digitalisierung (oder wie der Staat sagen würde: Juhu, wir haben bald alle Fax-Geräte abgeschafft!) und haben bereits gewaltige Fortschritte gemacht, insbesondere mittelständische Unternehmen holen rasch auf das Konzernfeld auf.
Die digitale Transformation ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern für viele zur Realität geworden. Doch nun stehen sie vor einer neuen Herausforderung: datengetriebenes Arbeiten ist nicht mehr die Zukunft, es ist jetzt. Und genau hier beginnt die wahre Herausforderung: Wo soll man nur anfangen?
Die Flut an Use Cases ist überwältigend. Vom schillernden Glanz von Generative AI bis hin zu smarter Automatisierung und Business Intelligence – es gibt scheinbar unendlich viele Optionen. Und dann steht man da, schaut auf die vielen Möglichkeiten und fragt sich: „Was bringt uns wirklich etwas?“
„Avengers, assemble!“ würden die meisten von uns gerne rufen können. Doch die Realität ist weit weniger dramatisch und viel komplexer. Im Prinzip könnte man sagen, der Ruf sollte eher lauten: „Use Cases, assemble! – Please…“ Doch genau hier kommt der Knackpunkt – nicht alle Use Cases sind gleichwertig, und nicht alle bringen den gleichen Wert. Für Unternehmen ist es entscheidend, die richtigen Prioritäten zu setzen, um die digitale Transformation sinnvoll und gewinnbringend voranzutreiben.
Die 4 Dimensionen einer erfolgreichen Priorisierung
Die Frage „Welcher Use Case ist der Richtige für uns?“ lässt sich nicht einfach mit „Lass mal was mit KI machen!“ beantworten. Es geht um mehr als nur das, was in der breiten Masse angepriesen wird. Eine sinnvolle Priorisierung von Use Cases erfordert eine fundierte Bewertung anhand klar definierter Kriterien:
- Wirtschaftlichkeit (Kosten/Nutzen) – Was kostet die Umsetzung eines Use Cases im Vergleich zu dem, was er langfristig an Mehrwert liefert? Hierbei ist es wichtig, nicht nur die direkten Kosten zu betrachten, sondern auch den langfristigen Nutzen, der sich aus einer erfolgreichen Implementierung ergibt. Der „Return on Investment“ (ROI) ist in diesem Zusammenhang entscheidend. Eine Studie der Universität Mannheim zeigt, dass Unternehmen, die auf datengetriebenes Arbeiten setzen, durchschnittlich 20 % höhere Renditen erzielen als ihre Mitbewerber (Quelle: Mannheim Business School, 2021).
- Dauer – Wie lange dauert es, bis der Use Case umgesetzt und in den Alltag integriert ist? Gerade in der Unternehmenspraxis ist es entscheidend, schnell greifbare Ergebnisse zu erzielen. Ein zu langfristiger Aufwand kann schnell demotivierend wirken. Auch hier hilft es, den Blick auf wissenschaftliche Studien zu werfen: Laut einer Untersuchung von McKinsey & Company sind Unternehmen, die ihre digitalen Initiativen schnell umsetzen, in der Regel erfolgreicher. Denn Geschwindigkeit ist in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ein entscheidender Faktor für den Erfolg (McKinsey Digital, 2020).
- Regulatorische Notwendigkeit – In vielen Branchen gibt es strenge gesetzliche Anforderungen, die es zu beachten gilt. Die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen (wie DSGVO) oder branchenspezifischen Vorschriften (z. B. Finanzsektor, Gesundheitswesen) darf nicht vernachlässigt werden. Hier können Fehler nicht nur teuer werden, sondern auch das Vertrauen in die Marke beschädigen. Wie auch die Regeln der Physik in Endgame neu definiert wurden, um den Sieg gegen Thanos zu erringen, müssen Unternehmen die fordernden regulatorischen Rahmenbedingungen für sich nutzen, um echten Mehrwert aus den datengetriebenen Lösungen zu schlagen.
- Wettbewerbsdifferenzierende Faktoren - Was können wir tun, das uns von der Konkurrenz abhebt? In einer Welt, in der Daten die neue Währung sind, ist es entscheidend, sich mit einer datengetriebenen Strategie von den Mitbewerbern zu differenzieren. Die richtige Priorisierung der Use Cases kann zu Wettbewerbsvorteilen führen, die für das Unternehmen langfristig entscheidend sein können. Wie Iron Man einst sagte: „Sometimes you gotta run before you can walk.“ Genau das ist der Schritt, den Unternehmen tun müssen, wenn sie den richtigen Use Case wählen, der sie an die Spitze bringt.
Der Weg von der Theorie zur Praxis: Der Priorisierungsworkshop
Viele Unternehmen fragen sich, wie sie die richtigen Entscheidungen treffen können. Genau hier setzen wir mit einem Priorisierungsworkshop an. In diesem Workshop bewerten wir gemeinsam mit unseren Kunden alle relevanten Use Cases und setzen sie in Relation zueinander. Durch diese strukturierte Vorgehensweise können Unternehmen den idealen Use Case finden, der ihnen den größten Nutzen bringt, ohne sich von der unüberschaubaren Menge an Optionen überwältigen zu lassen.
„Wir sind ein Team. – Nur zusammen können wir gewinnen.“ So lautet die Devise der Avengers, und genauso gehen wir in unserem Workshop vor. Wir bringen die Umsetzungserfahrung mit, die nötig ist, um diese Use Cases nicht nur theoretisch zu durchdenken, sondern auch praktisch umzusetzen. Unsere Kunden bringen ihr internes Domänenwissen, sowie ihre jahrelange Branchenexpertise ein. Zusammen kreieren wir individuell auf jedes Unternehmen zugeschnitten die richtige Roadmap inklusive der Einschätzung von Kosten und Implementierungsdauer.
Fazit
In der digitalen Ära ist es von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen nicht nur auf den Zug aufspringen, der gerade „cool“ ist, sondern dass sie ihre Use Cases strategisch und mit Bedacht priorisieren. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Wirtschaftlichkeit, Schnelligkeit, regulatorischen Anforderungen und Wettbewerbsvorteilen zu finden. Wie bei den Avengers kommt es darauf an, das Team richtig zu formieren, mit den richtigen Use Cases, die das Unternehmen zum Erfolg führen. Denn wie Thor sagte: „The world is in our hands.“ Und mit der richtigen Priorisierung von Use Cases können auch Unternehmen die digitale Welt zu ihrem Vorteil gestalten.