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Excel war gestern – wie Führungskräfte Daten verstehen (und lieben lernen)

Excel war gestern – wie Führungskräfte Daten verstehen (und lieben lernen)

Was haben Excel-Tabellen und Kreuzworträtsel gemeinsam?

Beide gelten als beliebte Gehirnübung. Beide erzeugen bei manchen Entspannung, bei anderen nervöse Zuckungen. Und beide haben in strategischen Steuerungsgesprächen nichts verloren.

Trotzdem ist Excel in vielen Unternehmen immer noch das vorherrschende Medium, wenn es um Daten und Berichte geht. Zeile um Zeile, Sheet um Sheet. Farben, Makros, Filterwahnsinn. Irgendwo in Spalte AL versteckt sich dann der KPI, der angeblich alles erklärt – bis jemand fragt: „Wie wurde der eigentlich berechnet?“

Führung braucht keine Formeln – sie braucht Klarheit

Wer als Geschäftsführung oder Bereichsleitung Entscheidungen treffen will, hat keine Zeit, Pivot-Tabellen zu interpretieren. Führung braucht:

  • Relevante KPIs statt Zahlenfriedhöfe
  • Klar visualisierte Trends statt Momentaufnahmen
  • Kontext statt Chaos

Und vor allem: Vertrauen in die Datenbasis. Denn was nicht verstanden wird, wird ignoriert – oder doppelt geprüft. Meist in Excel. Und das ist der Anfang vom Ende jeder BI-Strategie.

Die drei Zutaten, mit denen Daten zur Chefsache werden

1. Visualisierung mit Verstand (nicht mit PowerPoint-Folklore)

Weniger ist mehr – aber nur, wenn das Wenige auch gut ist. Führungskräfte brauchen keine Tortendiagramme mit 17 Farben, sondern ein Dashboard, das drei Dinge sagt:

  • Wo stehen wir?
  • Warum ist das so?
  • Was tun wir jetzt?

Moderne BI-Tools wie Power BI, Tableau oder Looker können genau das – wenn man sie nicht als Export-Maschine für Excel verwendet.

2. Storytelling statt Statistik-Bingo

Ein KPI ohne Kontext ist wie ein Witz ohne Pointe. Führungskräfte wollen nicht wissen, dass der Umsatz gesunken ist – sie wollen wissen, was die Ursache war und was als Nächstes passiert.

Das bedeutet:

  • Vergleich zum Zielwert
  • Historie zur Entwicklung
  • Ursachenanalyse mit Drilldown-Möglichkeit

Daten sind kein Ergebnis – sie sind der Anfang einer Geschichte.

3. Data Literacy – ohne Buzzwords, mit Wirkung

Viele Führungskräfte sagen offen: „Ich bin kein Zahlenmensch.“ Meist stimmt das nicht. Sie sind nur kein Tabellenmensch.

Data Literacy bedeutet nicht, dass jede:r das Datenmodell versteht. Sondern:

  • KPIs hinterfragen können
  • Abweichungen interpretieren
  • Entscheidungen auf Datenbasis treffen – ohne Rechenschieber

Wer das schafft, erlebt oft eine erstaunliche Wendung: Aus Skepsis wird Begeisterung.

Fazit: Excel war gestern – Verständnis ist heute

Wir brauchen keine Führungskräfte, die Daten analysieren. Wir brauchen Führungskräfte, die mit Daten führen. Dafür müssen sie nicht lieben lernen, wie ein JOIN funktioniert – aber sie müssen wissen, welche Zahlen sie steuern und was sie bedeuten.

Excel kann dabei ein Werkzeug sein – aber eben nicht die Bühne.

Die Zukunft der Steuerung ist visuell, kontextuell und verständlich. Und ja: Sie kann sogar Spaß machen.

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