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Einführung eines Data Catalogs bei einem FMCG-Unternehmen

Einführung eines Data Catalogs bei einem FMCG-Unternehmen

Ausgangssituation

Ein führendes Unternehmen der FMCG-Branche mit mehreren internationalen Standorten stand vor einer wachsenden Herausforderung: Die Nutzung und Transparenz der Daten und Datenquellen war unzureichend, und eine zentrale Steuerung durch die Dachorganisation in den USA führte zu einer Datenlandschaft, deren Aufbau für die einzelnen Märkte nicht nachvollziehbar war. Unterschiedliche Definitionen von KPIs, fehlende Ansprechpartner für Datenbanken und Tabellen sowie unklare Data Lineage in Reportings und Dashboards sorgten für Verwirrung und Ineffizienz.

Hinzu kam, dass sich nur wenige Mitarbeiter aktiv mit der Suche nach relevanten Daten beschäftigten – oft aus Mangel an benutzerfreundlichen Tools oder einfach, weil es keinen einheitlichen Zugang gab. Gleichzeitig fehlten Data Stewards, die sich für die Pflege und Qualitätssicherung der Daten verantwortlich fühlten. Daten wurden genutzt, aber selten aktiv verwaltet oder strukturiert verbessert.


Lösungsansatz

Schnell war klar: Die Einführung eines Data Catalogs stellt die zentrale Lösung für diese Herausforderungen dar. Doch ein solches Projekt lebt nicht nur von der Technologie, sondern auch von den Menschen, die es mittragen. Daher identifizierten wir in jeder Abteilung Data Owner, die nicht nur fachlich versiert sind, sondern vor allem die Motivation haben, den Status quo aktiv zu verbessern.

Um einen nachhaltigen Wandel zu schaffen, starteten wir mit einer fundierten Anforderungsanalyse in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen. Gemeinsam mit den Data Ownern entwickelten wir einheitliche Standards, die als Grundlage für den gesamten Data Catalog dienten. Nach einer sorgfältigen Evaluierung entschieden wir uns für eine cloudbasierte Softwarelösung, die es ermöglicht, Informationen zu Datenquellen zentral zu verwalten. Die Plattform erkannte automatisch relevante Metadaten, sodass möglichst wenig manuelle Pflege erforderlich war, und ließ sich flexibel an bestehende Systeme anpassen. Dadurch konnten wir eine schnelle Einführung sicherstellen, ohne die tägliche Arbeit der Mitarbeiter zu behindern.

Der Rollout erfolgte iterativ, um kontinuierlich Fortschritte sichtbar zu machen. Wir begannen mit den Faktentabellen der Datenbank, da sie die Basis für alle weiteren Analysen darstellten. Anschließend folgten die wichtigsten Stammdaten für Standardreporting und Ad-hoc-Anfragen – unabhängig von den Abteilungen, um möglichst viele Stakeholder frühzeitig abzuholen.

Unsere Lösung bestand aus zwei zentralen Stufen: Der Data Catalog selbst war eine detaillierte Plattform, die sämtliche Informationen zu Data Lineage und KPI-Berechnungen enthielt. Ergänzt wurde er durch einen Data Marketplace, der speziell für Business User konzipiert wurde. Hier wurden komplexe Daten verständlich aufbereitet und mit einer leistungsfähigen Suchfunktion ausgestattet, um den Zugang zu relevanten Informationen so einfach wie möglich zu gestalten.

Zusätzlich integrierten wir den Catalog direkt in bestehende Dashboards, sodass Nutzer mit einem Klick auf die zugehörigen Datenquellen zugreifen konnten – eine Maßnahme, die nicht nur den Zugang erleichterte, sondern auch die Akzeptanz im gesamten Unternehmen förderte.

Begleitend setzten wir auf gezieltes Change Management: Eine durchdachte Kommunikationsstrategie und maßgeschneiderte Schulungen stellten sicher, dass der Data Catalog nicht nur eingeführt, sondern auch aktiv genutzt wurde.


Ergebnisse & Erkenntnisse

Nach kurzer Zeit konnten wir deutliche Fortschritte verzeichnen. Informationen zu Daten wurden nun überhaupt erst auffindbar, und dank der intuitiven Gestaltung des Catalogs geschah dies einfach und schnell. Durch die unternehmensweite Standardisierung der KPIs sprachen nun alle Abteilungen endlich dieselbe Sprache, was Missverständnisse reduzierte und Entscheidungsprozesse beschleunigte. Zusätzlich ermöglichte die integrierte Suchfunktion, schnell herauszufinden, ob bestimmte Daten existierten, wodurch wertvolle Zeit in der Recherche eingespart wurde.

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg war die cross-funktionale Zusammenarbeit: Durch die frühe Einbindung der Fachbereiche konnten die Ergebnisse direkt in die Abteilungen getragen werden, was die firmenweite Nutzung von Anfang an förderte. So wurde nicht nur die Akzeptanz des Data Catalogs gestärkt, sondern auch eine nachhaltige Datenkultur im Unternehmen etabliert.


Lessons Learned & Best Practices

Entscheidend für den Erfolg eines solchen Projektes ist die frühzeitige Einbindung der Stakeholder. Data-Governance-Projekte hängen stark von der Kooperationsbereitschaft der Fachleute ab. Daher ist es wichtiger, motivierte Mitarbeiter mit Domänenwissen einzubinden, als sich ausschließlich auf absolute Experten zu verlassen, die jedoch keine Lust auf eine aktive Mitgestaltung haben.

Da ein Data Catalog ein komplexes Projekt ist, bewährte sich ein schrittweiser Rollout mit klaren Meilensteinen. Datenquellen wurden schrittweise angebunden, um kontinuierlich sichtbare Fortschritte zu erzielen und frühzeitig Mehrwerte zu liefern. Besonders wertvoll war die Integration des Catalogs in Dashboards: Durch einen direkten Link konnten Nutzer mit einem Klick auf die relevanten Datenquellen zugreifen. So wurde der Catalog in bestehende Prozesse eingebettet und gleichzeitig den Anwendern ein direkter Mehrwert geboten.

Ein durchdachtes Change Management war essenziell. Eine klare Kommunikationsstrategie, gezielte Schulungen und kontinuierliche Unterstützung sorgten dafür, dass die Nutzer nicht nur informiert, sondern aktiv eingebunden wurden.


Fazit

Die Einführung des Data Catalogs war für das FMCG-Unternehmen ein entscheidender Schritt in Richtung datengetriebener Organisation. Durch eine strukturierte Vorgehensweise, die enge Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und einen klaren Fokus auf Benutzerfreundlichkeit konnten wir nicht nur die Verfügbarkeit, Qualität und Governance der Daten erheblich verbessern, sondern auch die bestehende Datenkultur nachhaltig stärken.

Die Integration in bestehende Prozesse sowie die enge Begleitung durch Change-Management-Maßnahmen sorgten dafür, dass der Catalog von Beginn an aktiv genutzt wurde. Das Projekt zeigte, dass eine erfolgreiche Datenstrategie nicht nur von Technologie abhängt, sondern vor allem von den Menschen, die sie mit Leben füllen. Damit wurde eine Grundlage geschaffen, auf der zukünftige datengetriebene Initiativen – von Self-Service-Analytics bis hin zu KI-gestützten Vorhersagemodellen – aufbauen können.